Razzia gegen "Königreich Deutschland" - Mutmaßliche Rädelsführer festgenommen
Die Bundesanwaltschaft hat am Dienstag vier deutsche Staatsangehörige festnehmen lassen, die im Verdacht stehen, als Rädelsführer in der kriminellen Vereinigung "Königreich Deutschland" tätig gewesen zu sein. Die Festnahmen erfolgten in mehreren Landkreisen durch das Bundeskriminalamt mit Unterstützung örtlicher Polizeibehörden. Zeitgleich wurden Durchsuchungen in den Wohnungen der Beschuldigten durchgeführt, und auch in der Schweiz wurde im Rahmen der Rechtshilfe eine Wohnung durchsucht.
Den Festgenommenen wird vorgeworfen, Mitglieder der im September 2012 gegründeten Vereinigung "Königreich Deutschland" (KRD) zu sein, die sich als souveräner Staat betrachtet und das System der Bundesrepublik durch ein eigenes in den Grenzen des Deutschen Reiches von 1871 ersetzen will. Die Vereinigung soll pseudostaatliche Strukturen aufgebaut haben, darunter ein Bank- und Versicherungssystem sowie eine eigene Währung. Die Finanzierung erfolgte laut Bundesanwaltschaft durch verbotene Bank- und Versicherungsgeschäfte, Spenden und Einnahmen aus Seminaren.
Drei der Festgenommenen gehörten zu den Gründungsmitgliedern des KRD, während der vierte 2013 beitrat und für die Finanzen verantwortlich war. Peter F. soll als „Oberster Souverän“ die Kontrolle über die Vereinigung gehabt haben. Die Beschuldigten werden dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.
Das KRD war am Dienstagmorgen von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verboten worden.
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- 2025-05-15T17:24:00+02:00